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Père Lachaise


Père Lachaise


Der Cimetière du Père-Lachaise ist mit einer Fläche von 43 Hektar der größte Friedhof von Paris und zugleich die erste als Parkfriedhof angelegte Begräbnisstelle der Welt. Er ist nach Pater (franz. père) François d’Aix de Lachaise benannt, auf dessen Gärten der Friedhof errichtet wurde. In 69.000 Grabstätten wurden bisher etwa eine Million Verstorbene beigesetzt. Mit rund 3,5 Millionen Besuchern im Jahr ist Père Lachaise eine der meistbesuchten Stätten in Paris.

Geschichte

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts mussten in Paris mehrere neue Friedhöfe die alten ersetzen. Um das Monopol der Kirche auf Beerdigungen zu beenden, wurde 1803 ein Edikt erlassen, dem zufolge Grabstätten künftig nicht mehr als Kirchhöfe innerhalb der Stadtgrenzen angelegt werden durften, sondern unter die Aufsicht der politischen Gemeinde gestellt und außerhalb der Stadt eingerichtet werden sollten. Nach diesem Prinzip wurde 1803 der Hauptfriedhof Mainz im Département du Mont-Tonnerre angelegt. Für Paris konnte der Seine-Präfekt Nicolas Frochot am 28. Februar 1803 für 180.000 Franc eine weitläufige Gartenanlage für die Republik erwerben, die im Osten der Hauptstadt lag, außerhalb der damaligen Stadtgrenze. Sie wurde komplett umgestaltet und vergrößert. Die erste Beerdigung auf dem Père Lachaise war die eines fünfjährig gestorbenen Mädchens, Adélaïde Paillard de Villeneuve, Tochter eines porte-sonnette (eine Art Gemeindediener) des Faubourg St. Antoine. Sie fand am 21. Mai 1804 statt.

Trotz seines laizistischen Konzepts wurde der Friedhof unter dem Namen des Jesuitenpaters François d’Aix de Lachaise (1624–1709) bekannt, des Beichtvaters von Ludwig XIV., der hundert Jahre zuvor auf dem dortigen Landgut Mont-Louis des Jesuitenordens repräsentative Feste für den Adel gegeben hatte. Die lange Pappelallee im Osten ist aus dieser Zeit geblieben.

Das Konzept des Père Lachaise wurde 1808 dem klassizistischen Architekten Alexandre-Théodore Brongniart anvertraut, der zu dieser Zeit Inspecteur général en chef de la Deuxième section des Travaux publics du Département de la Seine et de la Ville de Paris war, Generaloberinspekteur der 2. Sektion für Öffentliche Arbeiten im Département Seine und der Stadt Paris. Brongniart entwarf die großen Achsen sowie die Grabmonumente, von denen aber nur das für die Familie Greffulhe im neogotischen Stil verwirklicht wurde.

Im Zentrum von Paris wurde 1820 der neue Friedhof Passy eröffnet. Außerhalb der damaligen Stadtgrenzen kam 1824 der Friedhof Montparnasse im Süden hinzu und 1825 der Friedhof Montmartre im Norden.

Ein Dauergrab, eine Concession à perpétuité, kostete 2012 auf Père Lachaise 13.430 Euro; es gibt auch Konzessionen für 50, 30 oder 10 Jahre. Die Gestaltung der Grabmonumente ist nicht reglementiert.

Im Süden des Friedhofs befindet sich die Mur des Fédérés, eine Mauer, vor der die vermutlich letzten 147 Aktiven (Kommunarden) des Volksaufstands der Pariser Kommune am 28. Mai 1871 erschossen wurden.

Zum 100. Jahrestag des Waffenstillstands von Compiègne am 11. November 1918 ließ die Stadt Paris eine 280 Meter lange und 1,30 Meter hohe Gedenktafel für 94.415 gefallene Bürger von Paris und 8.000 Vermisste an der Außenmauer des Friedhofs zum boulevard de Ménilmontant anbringen.

Bekannte Personen, die auf dem Friedhof Père Lachaise bestattet wurden

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Dokumentarfilme

  • Der ewige Garten – Der Friedhof Père Lachaise in Paris. (OT: Éternel jardin – Le cimetière du Père-Lachaise.) Dokumentarfilm, Frankreich, 2018, 43:12 Min., Buch und Regie: Christophe d'Yvoire und Auguste Viatte, Produktion: Camera Lucida Productions, arte France, Erstsendung: 1. November 2018 bei arte, Inhaltsangabe von ARD.
  • Forever – Der Friedhof Père Lachaise. Dokumentarfilm, Niederlande, 2006, 95 Min., Buch: Ester Gould, Heddy Honigmann, Judith Vreriks, Regie: Heddy Honigmann, Produktion: Icarus Films, arte u. a., Erstsendung: 22. Oktober 2009 bei arte von 22:45 bis 0:20 Uhr, Inhaltsangabe von ARD, Vorschau.
  • … und in der Stille des Todes: Das Leben. Der Pariser Friedhof Père Lachaise und sein Quartier. Dokumentarfilm, Deutschland, 1994, 43:30 Min., Buch und Regie: Evelyn Schels, Inhaltsangabe von ARD.

Siehe auch

  • Liste von Begräbnisstätten bekannter Persönlichkeiten
  • Gedenkorte Europa 1939–1945: Fotos von Gedenkstätten für NS-Opfer auf dem Friedhof Père-Lachaise

Literatur

Der Friedhof als religiöses und kulturelles Erbe

  • Elysabeth Merx (Text), Gert Frost (Photos): Der Père-Lachaise. Edition Silberblick, Berlin 1983, ISBN 3-9800489-2-6.
  • Peter Stephan: Des Lebens Dernier Cri. Ein Lauf- und Lesebuch über Pariser Friedhöfe. Elster, Bühl-Moos 1985, ISBN 3-89151-021-7, S. 113–219.
  • Hans-Eberhard Lex: Zum Sterben schön. Pariser Friedhöfe. Rasch und Röhring, Hamburg u. a. 1986, ISBN 3-89136-103-3, S. 39–115.
  • Judi Culbertson, Tom Randall: Permanent Parisians. An Illustrated Guide to the Cemeteries of Paris. Robson, London 1991, ISBN 0-86051-734-9, S. 7–91.
  • Anna Gruber, Bettina Schäfer: Spaziergänge über den Père Lachaise in Paris. Arche, Zürich u. a. 1995, ISBN 3-7160-2200-4.
  • Paul Bauer: Deux siècles d’histoire au Père Lachaise. Mémoire & Documents, Versailles 2006, ISBN 2-914611-48-X.

Die Biodiversität auf dem Friedhof

  • Benoît Gallot: La vie secrète d’un cimetière. Éditions Les Arènes, Paris 2022, ISBN 979-10-375-0732-7.

Zeitdokumente

  • J. Hirtenfeld: Militär-Zeitung. Band 11, Wien 1858, S. 229–231.

Weblinks

  • Offizielle Seite des Friedhofs mit Infos und Lageplänen
  • Virtueller Besuch in 3D
  • Lageplan Friedhof Père-Lachaise inkl. Lage-Angaben berühmter Gräber
  • Friedhof Père-Lachaise auf YouTube youtube.com

Einzelnachweise


Text submitted to CC-BY-SA license. Source: Père Lachaise by Wikipedia (Historical)


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