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St-Acceul (Écouen)


St-Acceul (Écouen)


Die katholische Pfarrkirche Saint-Acceul in Écouen, einer Gemeinde im Département Val-d’Oise in der französischen Region Île-de-France, wurde in mehreren Bauphasen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert an der Stelle einer Vorgängerkirche errichtet. Sehenswert ist die Kirche wegen ihrer Bleiglasfenster aus der Renaissance, die vollständig erhalten sind. 1840 wurde die Kirche als Monument historique in die Liste der Baudenkmäler in Frankreich aufgenommen.

Patrozinium

Die Kirche Saint-Acceul in Écouen ist die einzige Kirche mit diesem Patrozinium. Unter diesem Namen ist die Kirche erstmals im 11. Jahrhundert erwähnt, als die Herren von Montmorency die Kirche von Écouen der Abtei Saint-Martin-des-Champs in Paris unterstellten. Vermutlich war die Kirche ursprünglich dem heiligen Acheolus (fr. Acheul), einem in Amiens verehrten Märtyrer, geweiht. In späterer Zeit wurde Acheolus mit der Person des heiligen Andeolus verschmolzen, dessen Gebeine in der Kirche Saint-Andéol in Bourg-Saint-Andéol aufbewahrt werden. Während der Kreuzzüge gegen die Albigenser brachte Mathieu II. de Montmorency eine Reliquie des heiligen Andeolus mit, der im Vivarais missioniert und dort das Martyrium der Enthauptung durch das Schwert erlitten hatte.

Geschichte

Von der Vorgängerkirche ist nichts bekannt. 1536 ließ Anne de Montmorency, 1538 zum Konnetabel erhoben und seit 1551 Herzog von Montmorency, einen neuen Chor im Stil der Flamboyant-Gotik errichten. Zwei Jahre später wurde die zu seinen Besitzungen gehörende mittelalterliche Burg neben der Kirche abgerissen und ein neues Schloss im Stil der Renaissance erbaut. Die Leitung der Bauarbeiten am Chor der Kirche, deren erste Phase um 1545 abgeschlossen war, wird Charles Billart zugeschrieben. Seine Nachfolge übernahm Jean Bullant, der 1578 in der Kirche bestattet wurde. Bereits um 1554 hatte man aufgrund von Geldmangel und bedingt durch die Kriege gegen die Hugenotten die Bauarbeiten abgebrochen. Erst 1709 wurde das neue Kirchenschiff mit der Unterstützung von Henri III. Jules de Bourbon, Prince de Condé und seiner Gemahlin Anna Henriette von Pfalz-Simmern fertiggestellt. Ihre Westfassade im Stil der Neorenaissance erhielt die Kirche 1852 durch den Architekten Pierre-Joseph Garrez.

Architektur

Außenbau

Der Chor ist von hohen Maßwerkfenstern durchbrochen. Er wird von Strebepfeilern gegliedert, die mit Krabben und Fabelwesen verziert sind. Die Ädikula im gesprengten Giebel über dem Portal der Westfassade enthält eine Skulptur des Schutzpatrons der Kirche, der eine Säge als Zeichen seines Martyriums in der Hand hält. An der Nordseite des Schiffs, das nicht die Höhe des Chors erreicht, erhebt sich der massige, quadratische Glockenturm, der nicht vollendet wurde. Er besitzt eine Glocke, auf der das Wappen und die Devise von Anne de Montmorency eingraviert sind. Sie wurde 1554 gegossen, wiegt 1300 Kilogramm und ist eine der ältesten Glocken des Départements.

Innenraum

Die Kirche besteht aus einem Hauptschiff und einem nördlichen Seitenschiff. Das Langhaus ist mit einer schlichten Holzdecke gedeckt. Der Chor besitzt ein Kreuzrippengewölbe mit prächtigen Schlusssteinen, auf denen ein Fruchtkorb und Blattwerk dargestellt sind. Die Konsolen, auf denen die Gewölberippen aufliegen, sind mit Akanthus oder mit Darstellungen von Engeln verziert, die die Leidenswerkzeuge Christi tragen. Zwei Konsolen im Langhaus sind mit Engelsputten verziert, einer schneidet eine Frucht, ein anderer ist als Dornauszieher dargestellt.

Renaissancefenster

Die ältesten Bleiglasfenster stammen aus der ersten Bauphase der Kirche und sind mit der Jahreszahl 1544 bzw. 1545 datiert. Die beiden letzten Renaissancefenster, gestiftet von Henri I. de Montmorency und Antoinette de Lamark, wurden 1587 eingebaut.

  • Mittleres Chorfenster (Fenster 0) und Fenster der Marienkapelle (Fenster 11)
  • Fenster von Anne de Montmorency (Fenster 1)
  • Fenster der Magdalena von Savoyen (Fenster 2)
  • Fenster der Geburt Christi und der Anbetung der Hirten (Fenster 3)

Das Fenster an der Ostwand des Seitenschiffs stellt im oberen Bereich die Geburt Christi und die Anbetung der Hirten dar, im unteren Teil die Anbetung der Heiligen Drei Könige.

  • Fenster des Kardinals von Châtillon (Fenster 4)
  • Fenster der Verkündigung und Heimsuchung (Fenster 5)
  • Fenster von Henri de Montmorency und Antoinette de Lamark (Fenster 6 und 8)
  • Fenster der Himmelfahrt Mariens (Fenster 7)

Das Fenster der Himmelfahrt Mariens befindet sich im nördlichen Seitenschiff. Auf der mittleren Ebene wird der Tod Mariens dargestellt. Die Szene findet in einem prächtig ausgestatteten Raum statt, der sich im oberen rechten Feld zu einer Phantasielandschaft öffnet. Links unten kniet ein Stifter, hinter ihm steht der französische König Ludwig der Heilige.

Ausstattung

  • Der Marienaltar aus dem 17. Jahrhundert birgt eine Madonna mit Kind, die in das späte 14. Jahrhundert datiert wird.
  • Die Skulpturengruppe der Verkündigungsszene in der Marienkapelle stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts und befand sich ursprünglich in einer für Anne de Montmorency errichteten und während der Französischen Revolution zerstörten Kapelle im Wald von Écouen.
  • Das ovale Taufbecken aus dem späten 16. Jahrhundert ist mit Arabesken, Putten- und Löwenköpfen verziert.
  • Das Gemälde des Hochaltars ist eine Kopie der Verklärung Christi von Raffael. Das Original befindet sich in der Vatikanischen Pinakothek.
  • In einem Reliquienschrein von 1730 wird ein Schlüsselbeinknochen des heiligen Andeolus aufbewahrt, der um 1700 aus Bourg-Saint-Andéol nach Écouen gebracht wurde.
Collection James Bond 007

Literatur

  • Jean-Marie Pérouse de Montclos (Hrsg.): Le Guide du Patrimoine. Île-de-France. Hachette, 2. Auflage, Paris 1994, ISBN 2-01-016811-9, S. 234–235.
  • Dominique Foussard, Charles Huet, Mathieu Lours: Églises du Val-d’Oise. Pays de France, Vallée de Montmorency. Société d’Histoire et d’Archéologie de Gonesse et du Pays de France, 2. Auflage, Gonesse 2011, ISBN 978-2-9531554-2-6, S. 95–103.
  • Mathieu Lours: Saint-Acceul d’Écouen. Une cage de verre en Pays de France.
  • Le Patrimoine des Communes du Val-d’Oise. Flohic Éditions, Band 1, Paris 1999, ISBN 2-84234-056-6, S. 203–206.

Weblinks

  • Église Saint-Acceul Office de Tourisme d’Écouen, abgerufen am 5. Januar 2014 (französisch)
  • Église Saint-Acceul in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  • Verrières de choeur et de la nef in der Base Palissy des französischen Kulturministeriums (französisch)

Einzelnachweise


Text submitted to CC-BY-SA license. Source: St-Acceul (Écouen) by Wikipedia (Historical)


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