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Liste der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge


Liste der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge


Der erste erwähnte Herrscher in der Region Mecklenburg nach der Völkerwanderung ist Witzan, ein Kriegsfürst der Obotriten, der 780 einen Vertrag mit dem Frankenkönig Karl dem Großen schloss und mit Hilfe der Franken Schwerin eroberte. Damit begründete dieser eine Dynastie slawischer Samtherrscher, legalisiert durch den fränkischen König. Aus fränkischer Sicht sind die Abotriten Vasallen, denen der fränkische König alle Slawen an der Ostsee unterstellt. Das sind nach dem Vertrag alle Stämme östlich des Limes Saxoniae also Ranen, Wilzen, Polaben, Lutizen, Dänen, Nordalbingier und Wagrier, die in der Mehrzahl mit reichlich fränkischer Unterstützung unterworfen werden.

Die Samtherrscher werden von den fränkischen Chronisten abwechselnd als reguli („kleine Könige“), duces („Führende, Herzöge“), principes („Erste, Fürsten“), meliores („Bessere“), praestantiores („Vorzügliche“) oder primores („Vornehmere“) bezeichnet und sind zu Tribut und Heerfolge verpflichtet. Der Begriff Samtherrscher ist ein Kunstbegriff, da die tatsächliche Position der slawischen Fürsten im Frankenreich nicht immer klar war.

Nach der Reichsversammlung 826 brach Ceadrag den Vasallenvertrag und wendete sich den heidnischen Dänen zu. In der Folge wurde aus dem Abotritenland das dänische Wendland, das trotz mehrerer erfolgreicher Heerzüge unter dem ostfränkischen König Ludwig dem Deutschen nicht in das Vasallenverhältnis zurück gezwungen werden kann. Zwischen 862 und 955 galt das Wendland als Teil des Dänischen Reiches, und dementsprechend entstand eine Überlieferungslücke in den fränkischen Chroniken. Dabei verstanden die Dänen unter Wendland die gesamte Küste des heutigen Mecklenburg-Vorpommern.

Erst 955 gelang es, in der Schlacht an der Raxa das Abotritenland wieder unter fränkische Kontrolle zu bringen. In der Folge herrschte die christliche Dynastie der Nakoniden bis 1071. Dabei war sie seit 936 dem Heerführer und Stellvertreter des Königs Hermann Billung und dessen Nachfahren den sächsischen Stammesherzögen unterstellt.

1071 wurden die Nakoniden durch den Wagrier Kruto mit Hilfe der Ranen und Dänen geschlagen. Unklar ist ob Kruto das ganze Abotritenland erobern und beherrschen konnte und ob der Name auf die dänische Knýtlinga saga zurückgehen könnte. 1093 wrrd der gealterte Kruto von dem letzten Nakonidenspross Heinrich von Alt-Lübeck geschlagen. Diesem gelang es in den folgenden 30 Jahren wieder, die Herrschaft über Rügen und Vorpommern zu erlangen. 1127 wurden er und seine Nachkommen von Heiden erschlagen, womit er als christlicher Märtyrer starb. Knud Lavard, dänischer Jarl von Schleswig erkaufte sich 1129 das Abotritenland als Lehen vom römisch-deutschen König Lothar III., der 1106 die Nachfolge des kinderlos gestorbenen sächsischen Stammesherzogs Magnus angetreten hatte und 1125 zum König geworden war. Knud hatte nur wenig Zeit, sein Lehen zu beherrschen, denn schon zwei Jahre später starb er.

Mit Lubimar und seinem jüngeren Bruder Niklot traten 1131 zwei Herrscher ins Licht, deren Geschlecht künftig mit der Geschichte Mecklenburgs verknüpft ist. Ihre Herkunft ist unbekannt. Das Haus Mecklenburg stammt in gerader Linie von Niklot ab, dem letzten Samtherrscher des slawischen Stammes der Abodriten im engeren Sinn. Dieser fiel vermutlich zusammen mit seinem Bruder Lubimar 1160 gegen den sächsischen Stammesherzog Heinrich den Löwen. Niklot hatte seinen Ursprungssitz auf der Burg Mecklenburg in der Nähe von Wismar. Lubimar wurde als Herr der Burg Werle benannt, gegen die der Angriff von Heinrich dem Löwen geführt wurde.

Seit 1167 in deutschrechtlichem Lehnsverband – zunächst unter den Sachsen – wurde Mecklenburg 1348 reichsunmittelbares Territorium und das Herrschergeschlecht als Herzöge zu Mecklenburg tituliert. Trotz der drei Mecklenburgischen Hauptlandesteilungen blieb das Land bis zum Ende der Monarchie ein Gesamtstaat. 1234 kam es zum ersten Bruch, und das Fürstentum wurde aufgeteilt. So entstanden die Teilherrschaften Werle, Parchim-Richenberg, Rostock und Mecklenburg. In der Neuzeit erfolgten Teilungen in zwei Teil-Herzogtümer – 1348 bis 1471 in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Stargard, 1555 bis 1694 in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow und 1701 bis 1918 in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Die Dynastie wurde jedoch weiterhin stets als Gesamtensgemeinschaft belehnt, und die Regenten beider Landesteile führten stets identische Titel, was zu diplomatischen Verwirrungen führte.

Durch den Wiener Kongress 1814/15 erfuhren beide regierenden Herzöge eine Rangangleichung mit dem Titel Großherzog von Mecklenburg und der persönlichen Anrede Königliche Hoheit. Beide Landesteile wurden fortan als Großherzogtümer bezeichnet. Neben beiden Regenten, beiden Thronfolgern und den jeweils zugehörigen Ehefrauen führten alle anderen Mitglieder der Fürstenfamilie weiterhin den Titel von Herzögen (Herzoginnen) zu Mecklenburg, abweichend von der allgemeinen Üblichkeit auch die Prinzen und Prinzessinnen. Die mecklenburgischen Regenten titulierten als „Herzog zu (ab 1815: Großherzog von) Mecklenburg, Fürst zu Wenden, Schwerin und Ratzeburg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Rostock und Stargard Herr“.

Am Ende der Monarchie zählte das Haus Mecklenburg zu den ältesten regierenden Fürstengeschlechtern in Deutschland. In der Weimarer Republik wurde der frühere Fürstentitel in den bürgerlichen Familiennamen „Herzog zu Mecklenburg“ bzw. „Herzogin zu Mecklenburg“ umgewandelt.

Zu den Namen der Herzöge und dem Verwandtschaftsverhältnis zum Vorgänger ist die Herrschaftszeit angegeben. Da besonders im Mittelalter die Teilung in Herrschaften eine Rolle spielt, deren Verwaltung häufiger wechselte, sind eventuelle Herrschaftszeit/Regierungszeiten gesondert für den jeweiligen Herrscher vermerkt.

Etwa zeitgleich wird Piast zum Regent der Polanen und Rastislav zum Regent von Mähren bestimmt. Tabomuizli wird 862 als Samtherrscher der Obotriten erwähnt.

In der Folge wird das Obotritenland zwischen 862 und 955 als Wendland Teil des Dänischen Reiches von Gorm der Alte (dänisch Gorm den Gamle) und aus slawischen Fürsten werden dänische Jarls. Daraus ergibt sich eine Überlieferungslücke in den fränkischen Aufzeichnungen. Der Polanen-Herzog Mieszko I. koaliert mit Harald Blauzahn, mit dem er die Pomoranen unterwirft, dann lässt er durch Palnatoki von Fünen die Jomsburg auf der Insel Wollin errichten.

  • Stammliste des Hauses Mecklenburg
  • Stammliste von Mecklenburg-Strelitz
  • Grafschaft Schwerin
  • Friedrich Wigger: Stammtafeln des Großherzoglichen Hauses von Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde 50 (1885), S. 111ff (Digitalisat (Memento vom 3. Juli 2012 im Internet Archive))
  • Erika und Jürgen Borchardt: Mecklenburgs Herzöge. Ahnengalerie Schloß Schwerin. Demmler-Verlag, Schwerin, 1991
  • Jürgen Borchert: Mecklenburgs Grossherzöge 1815 - 1918. Demmler Verlag, Schwerin 1992. ISBN 978-3-910150-14-0
  • Literatur über zur Genealogie des Mecklenburgischen Fürstenhauses in der Landesbibliographie MV

Text submitted to CC-BY-SA license. Source: Liste der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge by Wikipedia (Historical)